„Politiken des Interface“- 1. Workshop der AG Interfaces

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Datum: 10. Juni 2016
Ort: Potsdam
Veranstaltungsort: ZeM (Brandenburgisches Zentrum für Medienwissenschaften)
Friedrich-Ebert-Straße 4
14467 Potsdam
Veranstalter: AG Interfaces in Kooperation mit dem ZeM; Organisation: Jan Distelmeyer, Timo Kaerlein, Sabine Wirth
Vortragende: Jan Distelmeyer, Florian Hadler, Joachim Haupt, Sabine Wirth, Boris Müller, Timo Schemer-Reinhard, Bianca Westermann, Regina Ring, Timo Kaerlein, Jana Herwig, Sophie Ehrmanntraut

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Computerinterfaces, insbesondere User-Interfaces, die seit ihrer Kommerzialisierung in den 1980er-Jahren aus dem alltäglichen Mediengebrauch nicht mehr wegzudenken sind, werfen im Zuge ihrer Veralltäglichung zunehmend Fragen nach ihrer Transparenz bzw. Opazität und Prozessualität auf. Während einerseits ‚benutzerfreundliche’ Intuitivität im Interface-Design angestrebt wird, bleiben etliche Operationsweisen von Computern, – wie z.B. Prozesse des ‚Trackings’ und Formen des Datenaustauschs – für den/die Nutzer_in weitestgehend im Verborgenen. Die Frage nach dem Interface als ermöglichender medialer Struktur ist längst zur Frage nach den Begrenzungen geworden, die Interfaces ihren Nutzer_innenn sichtbar oder unsichtbar setzen und welche das Umgehen mit Computern in vielfacher Hinsicht vorstrukturieren.

Folglich ist es nicht verwunderlich, dass in der aktuellen Debatte um Interfaces ein starkes Plädoyer für eine kritische Perspektive formuliert wird (Andersen/Pold 2011). Fragen des Interface, so scheint es, sind nicht nur Fragen des Technikgebrauchs und der Technikgeschichte oder Fragen der Ästhetik, sondern Fragen nach der damit verknüpften Kultur, die somit auch als politische Fragen zu verhandeln sind (Galloway 2012; Chun 2006 & 2013).

Der AG-Workshop setzt sich mit der Frage auseinander, welche Machtkonstellationen und Politiken des Interface in den verschiedensten computerbasierten Anwendungskontexten wirksam sind und welche Möglichkeiten und Ansatzpunkte der Kritik sich ergeben. So lassen sich beispielsweise normierende Tendenzen in der Geschichte des User Interface Design, der Geschichte des Personal Computing, als auch in der Hardware- und Softwaregeschichte ausmachen. Dabei stellt sich die Frage, von welchem Standpunkt aus Kritik möglich und fruchtbar ist und welche Vorzüge eine medienwissenschaftliche Vorgehensweise bietet. Einerseits lässt sich dazu auf etablierte, aber nach wie vor theoretisch fruchtbare Begriffe wie Dispositiv, Ideologie oder Kontrolle zurückkommen. Andererseits gilt es, neue theoretische und empirische Ansätze zu erproben, die dazu beitragen können, Interfaces als politische Konstellationen und Prozesse zu konturieren.

Das Konzept des Workshops sieht Impulsvorträge mit längeren Diskussionszeiten vor und soll eher den Charakter eines offenen Arbeitstreffens anstatt einer Tagung haben.

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