Hüllen und Enthüllung provozieren gleichermaßen sinnliche, intellektuelle und imaginative Assoziationen und Auseinandersetzungen. In ihrer Materialität, aber auch in ihrer performativen Struktur und als Akt der Kommunikation generieren, bündeln und steuern sie Aufmerksamkeit. Dinge, Körper, Ideen zu verhüllen oder zu exponieren – sie (un)sichtbar zu machen – sind Prozesse, die eine Dialektik zwischen Innen und Außen organisieren. Das zeigt sich nicht nur in idealisierten Produktpräsentationen und -verpackungen, sondern auch in (Ver-)Kleidungen, Praktiken des Blendens oder verhüllenden Bildwerken.
Die interdisziplinäre Tagung spürt den materiellen, medialen und praxeologischen Qualitäten des „(un)sichtbar machens“ nach. Wie gestalten sich die Beziehungen zwischen Hüllen, Verhülltem und Betrachtenden, die Ambivalenz von Sehen und Nichtsehen? Welche Symboliken und Wertzuschreibungen finden sich in den Hüllen, welche in der Enthüllung? Welchen Regelmäßigkeiten und Bedingungen folgen Prozesse der Ver- und Enthüllung?